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Zuletzt bearbeitet am 7. Oktober 2017
(16. Samstag nach Trinitatis)

Notizen zu: Die Bibel als Tagebuch der Menschheit (Diederich Lüken)

Am 24.09.17 bespricht Pastor Lüken in der DLF-Sendung „Feiertag” das Buch: „Das Tagebuch der Menschheit: Was die Bibel über unsere Evolution verrät”.
Geschrieben haben es der Biologe Carel van Schaik und der Historiker Kai Michel. Sie sind Agnostiker, gehen aber davon aus, dass die Bibel einen Einblick in die Evolution gibt. Sie zeigt den kulturellen Stand der Menschheit in verschiedenen Epochen.

Die Ursünde der Menschheit ist ihre Sesshaftigkeit. Der Baum der Erkenntnis steht für die Grundausstattung des sesshaft gewordenen Landwirtes = Sinnbild von Eigentum.

Im Menschen ringen drei Naturen:

  1. Der Mensch als Jäger/Sammler = genetisches Erbe
  2. Der erzogene Mensch = Macht der Gewohnheit
  3. Der vernünftige Mensch = Kraft der Vernunft

Bei uns Menschen liegt ein Mismatch vor: Wir tragen in uns das genetische Erbe der Jäger und Sammler, müssen aber sesshaft leben.

In der Geschichte haben sich zwei Formen von Religionen herausgebildet:

Die Tora wird von der Suche nach dem Willen Gottes geleitet. Ziel: sich den zornigen Gott geneigt machen.
Auge um Auge statt Lynchjustiz: Im ius talionis ging es nicht um Verstümmelung, sondern Wertausgleich.

Die Propheten deuteten die historischen Veränderungen. Gott ist kein Gott neben anderen, sondern benutzt die anderen Völker. Er ist der eine und einzige Gott.

Die Psalmen drücken Dank und Klage aus. Sie formulieren eine intime Gottesbeziehung, die dem Jäger und Sammler gerecht wird.
Die Hiob-Geschichte behandelt die Krise des Gottvertrauens.
Daniel: Gottesbeziehung auch nach dem Tode

Jesus ist Richter (institutionell) und den Sündern zugeneigt (Jäger/Sammler). Mit der Auferstehung beginnt der Himmel sich wieder zu füllen: Jesus, Maria, die Heiligen. Die Trinität bedient alle Entwicklungsstufen.