Baustellen und Fragmente

Politische Arbeit

Öffentliches Mandat

Auf der 2. Sitzung (Mittwoch, den 08.11.2006) der Bezirksverordnetenversammlung in Neukölln wurde ich zum Ersatz-Bürgerdeputierten des Ausschusses Wohnen und Umweltschutz gewählt. Seither nehme ich regelmäßig an den Sitzungen des Ausschusses teil und verfolge als Tribünengast die Sitzungen der BVV.

SPD-Rudow

Der Rudower Abteilung fühle ich mich seit langem verbunden. Vor allem liegt das daran, dass ich in Rudow aufgewachsen bin.
Ein großes Problem in Rudow sind seit vielen Jahren die rechtsextremen Aktivitäten im Ortsteil. Das "Aktionsbündnis gegen Rechtsextremismus und für Demokratie und Vielfalt in Rudow" setzt die ostdeutsche Tradition des "Runden Tisches" fort, um diesem Treiben zu begegnen und ihm ein positives Rudow entgegenzusetzen.

Fragmente

Der Beginn meiner politischen Arbeit

Mein Weg in die SPD war kein untypischer. Wie viele meines Alters bin auch 1981 ich in die SPD eingetreten, um die Gesellschaft von unten her zu verändern.
Mein politisches Denken war stark geprägt vom Marxismus. Friedrich Engels "Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft" war die Schrift, welche mich entscheidend geprägt hatte. Der Gedanke, die Gesellschaft anhand erkannter Gesetze planmäßig zum Besseren zu verändern, faszinierte mich. Und so wurde ich Sozialdemokrat mit dem Ziel, marxistische Politik zu machen.

In den kommenden Jahren arbeitete ich im Schulungsarbeitskreis "Geschichte der Arbeiterbewegung" mit. Organisatorisch gehörten wir zum Kreisverband der Neuköllner Jusos. Da wir Juso-Linken uns zerstritten hatten, dümpelten wir mit unserem Kurs dahin. Wir hatten keinen Einfluss und galten als dogmatische Spinner. Unser einziger Trost war, alles besser zu wissen als die anderen. Das half ein bisschen, war aber auch Teil unseres Problems. Inhalte waren das "Kommunistische Manifest", Wolfgang Abendroths "Geschichte der Sozialdemokratie", aber auch ein "Kapital"-Kurs an der Volksuni. Wir lasen unsere Texte stückweise und diskutierten dann darüber.
Als Mitglied der Juso-AG in Rudow wirkte ich auch in der Abteilung mit und bekleidete einige Ämter: Ich war Kassierer, Kreisdeligierter und Mitglied der Schiedskommission. Da ich aber keine ideologische Bodenhaftung hatte, d.h. meine Ideen nicht mit politischer Praxis verbinden konnte, gab ich keine Impulse, die hätten bewegen oder verändern könnnen. Ich fühlte mich in der Partei isoliert.

Während meiner Juso-Zeit fing ich an, regelmäßig "Die Wahrheit" zu lesen. Die Gedankenwelt der West-Berliner Kommunisten und damit die des real-existierenden Sozialismus wurde mir immer vertrauter. Es war nur noch eine Frage der Zeit, dass ich mich von der SPD trennen würde.
Der Wahlkampf 1984/85 war dieser Punkt. Ich schied nicht im Zorn von der SPD. Aber mein Herz schlug für die kommmunistische Idee. Die Minderheitenposition, die ich seit Jahren ohnehin schon eingenommen hatte, wollte ich offensiv aufgreifen und vertreten. Den Kommunistenfressern unserer Stadt, die immer Schaum vorm Mund hatten, wenn sie uns Linke beschimpften, wollte ich die Stirn bieten. Wir SEWler haben in der Stadt deutlich unsere Präsenz gezeigt, und ich war stolz dazuzugehören.