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Zuletzt bearbeitet am 9. Mai 2015

Bibelstudien

Pentateuch

Das Wort „Pentateuch” steht für „Fünfrollen-Behälter”. Darin hat man in alter Zeit im Jerusalemer Tempel und in den Synagogen die Tora aufbewahrt. Die Tora sind die fünf Bücher Mose, die im Judentum nach ein- oder dreijähriger Leseordnung an den Sabbaten und den Hochfesten verlesen werden.

Der Pentateuch ist, wenn überhaupt, nur zu einem kleinem Teil von Mose verfasst. Daneben können mindestens fünf Autorenschichten nachgewiesen werden.

  1. Um −1300, d.h. 1300 vor Christi Geburt, hat Mose etwa gelebt. Es ist anzunehmen, dass von ihm auch das eine oder andere überliefert worden ist.
  2. Ein jahwistischer Autor hat um −900 die Teile verfasst, in denen der Gottesname „Jahwe” erwähnt wird.
  3. Der Elohist um −720 spricht von Gott als „Elohim”, was der „Allmächtige” heißt.
  4. Um −550 hat ein Priester weitere Texte ergänzt.
  5. Das Deuteronium, das 4. Buch Mose, hat auch einen weiteren Verfasser.
  6. Ein Redakteur hat die fünf Bücher abschließend nochmals überarbeitet.

Die Sieben Worte Jesu am Kreuze

Bevor diese Worte angeführt werden, sei grundsätzlich angemerkt, dass die Evangelien keine Wortprotokolle anbieten. Sie fassen vielmehr das schriftlich zusammen, was zuvor über Jahrzehnte mündlich tradiert worden war. Dabei bringen die Evangelisten eigene Schwerpunkte mit in den Text ein. Historisch beweisen diese Texte nichts, sondern sie liefern Indizien für das, was damals in Palästina geschehen sein muss.

Jesus-Wort Mt. Mk. Lk. Jh. Bezug
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?” 27,46 15,34 Ps. 22,2
„Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!” 23,34
„Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.” 23,43
„Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!” 23,46 Ps. 31,6
„Frau, siehe, das ist dein Sohn!” … „Siehe, das ist deine Mutter!” 19,26.27
„Mich dürstet.” 19,28 Ps. 22,16
„Es ist vollbracht! 19,30

Markus und später Matthäus überliefern nur den Aufschrei, der tiefste Verlassenheit ausdrückt und doch auch ein Klagelied zitiert.

Lukas überliefert andere Worte, deren Adressaten die Bewohner der römisch geprägten Welt gewesen sein dürften. Bittet Jesus um Vergebung, so bezieht er damit auch seine ihn folternden, hinrichtenden Peiniger mit ein: die römischen Besatzer. Und das Bild vom Paradies dürfte eher hellenistisch, denn jüdisch gewesen sein.

Johannes' Evangelium ist ein Programm: Jesus hatte einen Lieblingsjünger, eben den Johannes. Immer wieder betont Johannes die herausragende Position eines Lieblingsjüngers, um seiner Theologie ein großes Gewicht zu geben. Und dem Lieblingsjünger wird die Sorge um die Mutter übertragen, womit er praktisch Teil der Familie wird. Das Wort ward Fleisch, Gott ward Mensch, und darum plagte Jesus der Durst, und dieser Mensch hatte einen Auftrag, der nun vollbracht war.

Uwe Heiland


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