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Zuletzt bearbeitet am 14. Mai 2015

Fundament meines pädagogischen Handelns

Mein Bild vom Kind

Auf der Startseite findet sich folgendes Epigramm:

Wie im Erwachsenen lebet das Wahre gewisslich im Kinde;
   Öffnen wir Zeit ihm und Raum, spricht es je eigen sich aus.

Die epische Form des Epigramms habe ich gewählt, um bewusst an das Erbe der deutschen Klassik anzuknüpfen. Dieses Erbe trage ich weiter, weil ich Menschheitsideen mit dem Lebensalltag in Verbindung halten will.

Der erste Vers stellt Erwachsene und Kinder auf die gleiche Stufe, indem er das benennt, was beide verbindet: die Idee des Wahren.

Der zweite Vers beschreibt, was das Kind, wie jeder Mensch, braucht: Zeit und Raum. Dann spricht sich das Wahre aus, je eigen, also immer durch einen bestimmten Menschen.

Alles aber bleibt geknüpft an ein bewusstes Tun: Wir ErzieherInnen müssen dem Kind die Welt öffnen.

Der Weg der Selbsterfahrung

Wer in der sozialen Arbeit seine Zielgruppe gut im Blick behalten will, muss trennen können zwischen dem, was den Klienten betrifft, und dem, was zu einem selbst gehört. Jede Fachkraft bringt ihre eigene Lebensgeschichte mit, und im Umgang mit den Klienten tritt sie immer wieder zutage.

Das sokratische „Erkenne dich selbst!” ist nicht nur eine Aufforderung an die eigene Weisheit, sie ist auch eine Forderung an die professionelle Fachkraft.

Viel wahrnehmen, wenig bewerten

In der Arbeit mit Menschen ist es mir wichtig, das, was ich an ihnen wahrnehme und mit ihnen erlebe, möglichst wenig zu bewerten. Ein voreiliges Bewerten versperrt mir den Zugang zu ihnen. Wie sich ein Mensch verhält, hängt immer von seinem Umfeld, also auch von mir als professionellem Begleiter, ab.

Kein Gebetbuch

Unter frommen Menschen und Weltverbesserern aller Art scheint es das Motto zu geben: „Unsere Gebetbücher sind gut, nur die Menschen sind schlecht.” Dagegen meine ich, dass man die Menschen annehmen muss, wie sie nun einmal sind.

Wer Menschen verändern will, liebt sie nicht.

Lehre des Materialismus

Was den Menschem zum Menschen macht, sind der aufrechte Gang, die Fingergeschicklichkeit und das Sprechen.

Gegen das pädagogische Gedöns

Zwei Gruppen von ErzieherInnen nerven mich total ab: Die einen jagen ständig irgendeine pädagogische Sau durchs Dorf, die anderen pilgern immer nach Golgatha, um freiwillig ans Kreuz zu steigen.

Wer erstklassige Arbeit will, soll erstklassig bezahlen. Wer lausig bezahlt, dem muss es reichen, dass die Kinder zufrieden sind.

Uwe Heiland


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