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Zuletzt bearbeitet am 23. September 2017

Krankheit als Weg (Dethlefsen, Dahlke)

Buchtitel
Buchtitel im „DNB-Katalog”

Die Ausgabe, die mir vorliegt, gehört zur 6. Auflage (2016) des 2008 wiedererschienen Buches. Die Originalausgabe erschien 1983 im Bertelsmann Verlag, München.

In fachlichen Abhandlungen der Medizin und Psychologie halte ich das Werk für nicht zitierfähig. Die Autoren verweigern den wissenschaftlichen Diskurs und stellen zugleich waghalsige Behauptungen in den Raum. Ich halte Dethlefsen und Dahlke für Scharlatane.

Im Moment lese ich das Buch aus zweierlei Gründen:

  1. Einstieg in das Themenfeld: Esoterik
  2. Schau auf Krankheitssymptome

Themenfeld: Esoterik

Dethlefsen/Dahlke sagen sich von der Schulmedizin los und entwickeln ein metaphysisches Konzept, das ich als esoterisch bezeichnen würde. Ich selbst habe mich mit Esoterik bisher wenig auseinander gesetzt. Ich bin zu sehr naturwissenschaftlich geschult, als dass ich Konzepten lange folgen würde, die sich den nüchternen Fakten entziehen.

Andererseits bin ich ja in der Kirche und beschäftige mich seit Jahren mit Hegel, was heißt, dass ich der Metaphysik durchaus auf der Spur bin.

Krankheitssymptome

Wir Menschen sind, grob gesprochen, eine Dreiheit aus Körper, Seele und Geist. Zur Selbsterkenntnis gehört es demnach auch, körperliche Prozesse und Zustände wert zu schätzen und auf sie zu achten.

Das Erscheinungsjahr

Ich denke, dass es für das Verständnis des Werkes wichtig ist, das Jahr der Ersterscheinung zu berücksichtigen. 1983 war das Jahr der Wende. Das Zeitalter der Reformen wurde für beendet erklärt. Es war klar, dass von nun an nichts mehr grundlegend infrage gestellt wird. Die Jahre der Einsparungen begannen, was bedeutete, das viele soziale Projekte nach und nach ausliefen. Ich denke, dass diese Zeit für viele von uns Linken sehr ernüchternd war.

Und etwas anderes gebe ich zu bedenken: 1983 war für viele Alt-68er die Zeit, in der ihre Kinder in die Pubertät kamen und für sie selbst die Zeit der Fettpolster, des Haarausfalls und der kleinen Zipperlein begannen. Sie merkten, dass ihre Jugend dahin war, aber sie konnten sich noch in der Illusion wiegen, Verdauungsprobleme und Verspannungen allein mit Geisteskraft heilen zu können. Das Buch war so recht für Altlinke geschrieben, die unzufrieden auf ihren Planstellen saßen.

Persönlicher Bezug

Auf das Schlagwort: „Krankheit als Weg” bin zum ersten mal in systemischen Erörterungen aufmerksam geworden. Das Konzept erschloss ich mir damals so, dass zum Lebensmuster vieler Menschen ihre Krankheiten dazu gehören. Ich verstand das so, dass man, um Krankheiten verstehen zu können, auf den Lebensalltag schauen muss.

Dethlefsen, Thorwald, Dahlke, Ruediger (2008): Krankheit als Weg. Deutung und Bedeutung der Krankheitsbilder. München.
Deutsche Nationalbibliothek


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