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Zuletzt bearbeitet am 25. Oktober 2019

Die 90er Jahre

In den ersten Jahren hoffte ich, dass aus der geteilten Nation eine neue Republik entstehen würde. Bald aber kam die Zeit der Ernüchterungen.

Meinen verlorenen sozialistischen Idealen habe ich nicht lange nachgetrauert. Allzu offensichtlich waren die Gebrechen des Sozialismus schon vor der Wende. Zwar kam mit Gorbatschow in mir die Hoffnung auf, dass sich das System des Marxismus-Leninismus erneuern könnte. Aber dafür war es wohl schon lange zu spät. Vor allem aber waren zu viele sinnlos umgekommen. Die Kommunisten müssten Klagepsalmen singen und beten, aber dafür sind sie wohl zu stolz und zu diesseitig. Sicherlich aber wollen sie auch nicht zu dem Kreuz kriechen, das bei den Zwangstaufen, den Kreuzzügen, den Glaubenskriegen und bei all dem anderen immer hochgehalten wurde. Und wird.

Ich genieße es bis heute, dass die Mauer weg ist.

Im März 1996 schied ich aus dem Beamtenverhältnis aus und beendete damit einen verkorksten Lebensentwurf.
Aber die Schüler hatten immer viel Geduld mit mir. Heute bin ich staatlich anerkannter Erzieher, und die Kinder freuen sich, wenn ich morgens in die Kita komme.