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Die SPD

Zuletzt bearbeitet am 20. Oktober 2018

Politisches Leben findet meiner Meinung nach nur in der Aktion einzelner Personen statt. Diese Aktionen kann ich mich nur mit Gleichgesinnten vorstellen. Und diese finde ich in der SPD.

SPD Neukölln

Mein Hineinwachsen in die SPD war nicht geradlinig.

Meine ersten Jahre (1981 - 1984)

Meine Zeit mit der SPD begann an einem Infostand der SPD-Rudow in der Prierosser Straße. Ich lernte dort den späteren Genossen Hans Flemming kennen. Mit ihm sprach ich über meine sozialistischen Überzeugungen, die im wesentlichen auf Friedrich Engels' „Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft” fußten. Er machte es mir schmackhaft, die Gesellschaft zu verändern, indem ich mich in einer Partei wie der SPD engagierte.
Wann ich meinen Antrag auf Eintritt abgab, weiß ich heute nicht mehr, aber im Juli 1981 bin ich in Rudow aufgenommen worden.

Meine marxistische Grundhaltung brachte mich in immer größeren Konflikt mit der SPD. Mein tagespolitischer Ansatz, so ich ihn überhaupt hatte, war in etwa, in der SPD das Bündnis zu den Gewerkschaften aufrecht zu erhalten und marxistische Postionen diskussionsfähig zu machen. Es war mir wichtig, in ihr Fuß zu fassen.
Allerdings: Ich war in Neukölln organisiert, also einem Kreis, der, um eine Juso-Genossin zu zitieren, zu den sog. Achsenmächten gehörte: Reinickendorf, Wedding und Neukölln. Da war ich auf verlorenem Posten.

Ein Satz, der Herbert Wehner zugeschrieben wird, beeindruckte mich damals tief: „Wer in seiner Jugend kein Kommunist war, wird später kein guter Sozialdemokrat.” Mir wurde immer klarer, dass ich aus dieser Partei raus musste.
Ich habe die SPD nicht im Zorn verlassen, sondern in der Überzeugung, mit der SEW den für mich richtigen Weg zu gehen. Aber immer war mir klar, dass viele Menschen gute Gründe hatten, dem Kommunismus abzuschwören. Aber ich war in die bereits geteilte Stadt hineingeboren, und die Entspannungspolitik hatte alte Feindbilder gelockert. Die Kommunistenfresser in Westberlin gingen mir irgendwann nur noch auf den Keks.

Wiedereintritt (1993)

Im September 1993 trat ich wieder in die SPD ein. Das war nicht reumütig, aber gereift, gelassen und nachdenklich. Mir ist es so, als hätte ich in den Jahren von 1981 bis 1993 einen geschichtlichen Prozess neu so durchlebt, wie es eben möglich war. Er bekam mir auch besser, denn sowohl das Nazi-KZ wie auch der Gulag blieben mir erspart.


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