Zuletzt bearbeitet: 1. Januar 2017
Mit dieser Seite will ich versuchen, meine Auseinandersetzung mit dieser Zeit zu dokumentieren. Die vielen Opfer will ich gedanklich nicht mehr verdrängen.
Meine Lebenssituation lässt es nicht zu, dass ich mich über mehrere Tage allein auf ein solches Thema konzentriere. Daher stelle ich Fragen zusammen, die ich im Blick behalten will:
Wie ist mit der Gewissheit umzugehen, dass so viele Menschen getötet worden sind?
Wie bekommen die Opfer ihre Namen, ihre Ehre zurück?
Wie verhindern wir, dass wir in Verzweiflung versinken? Wie bewahren wir uns den Lebensmut?
Was ist für die Zukunft zu lernen?
Wie ist es zu erklären, dass ein Staat wie die UdSSR derartig in den Irrsinn abrutschen konnte?
Wie ist der Bürgerkrieg in den Geschichtsverlauf einzuordnen?
Wie entscheidend für menschliches Verhalten sind die Erfahrungen von Hunger und Kälte? Wurde der Stalinismus dadurch begünstigt?
Warum hatten die Orthodoxie und der Zarismus, die seit Jahrhunderten regierten, keine Überzeugungskraft mehr?
Was liegt in der Person Stalins begründet? Wie sind Staat und Partei systemisch zu deuten?
Liefe irgend jemand mit einem Hakenkreuz herum, würden wir es ihm nicht deshalb durchgehen lassen, weil er uns versicherte, er schmückte sich ja nur mit einem Sonnensymbol. Warum aber machen uns Hammer und Sichel kein großes Unbehagen?
Hammer und Sichel standen einmal für das Bündnis von Arbeiter und Bauern im revolutionären Kampf für eine neue Weltordnung. Und so wäre auch gegen ein Sonnensymbol als solches erstmal nichts einzuwenden.
Das Hakenkreuz aber steht für Völkermord und Krieg. Und Hammer und Sichel? Sie stehen für Jahrzehnte des Terrors, des wirtschaftlichen Irrsinns und der ideologischen Verblendung.
Eine Stalin-Verehrung ist heutzutage töricht. Aber auch die Relativierung dieser Verbrechen ist nicht mehr akzeptabel. Und im Grunde war sie das nie. Aber viele Linke, und in den 80er Jahren auch ich, hatten sich nicht, auch nicht in der Zeit der Entspannungspolitik, klar positioniert.
Gewiss waren einige Kommunisten-Hasser damals nichts als Dummköpfe. Aber manche von ihnen hatten gute Gründe, sich mit den Kommunisten auf nichts mehr einzulassen. Das mag ihre Dummheit vielleicht nicht entschuldigen, unsere aber auch nicht!
Zuletzt bearbeitet: 29.12.2016
Folgende Gedanken werden als Thesen meine geistige Auseinandersetzung begleiten.
Zuletzt bearbeitet: 1.1.2017