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Zuletzt bearbeitet am 29. April 2017

Meine Studienjahre

Mein Studienabschluss, und der nach langer Zeit, ist mein Erstes Staatsexamen im Schulfach Physik mit der Gesamtnote: Gut.

Die Zeit des Studiums, die vor allem in den 80er Jahren, aber auch in den 90ern lag, war eine Zeit des aktiven politischen Engagements und der bewussten Selbsterfahrung.

Die ersten Semester
Philosophie
Lehramtsstudium
Physik
Fachdidaktik
Grundschulpädagogik
Unterrichtspraktika
Allgemeine Didaktik
Erziehungswissenschaft
Wahlfach Philosophie
Staatsexamen

Die ersten Semester

In den ersten Semestern schlug ich die Studienratslaufbahn ein. Ich wollte an die Schule, und was ich kannte, war das Gymnasium. Ich probierte verschiedene Fächerkombinationen: Mathe/Physik, Mathe/Sozialkunde, Sozialkunde/Religion.

Inhalte aus dieser Zeit:

Am Ende wechselte ich endgültig zur Philosophie.

Philosophie

Das Studium der Philosophie betrieb ich nicht karriere-orientiert. In dieser Zeit bestimmte die Politik mein Leben. Der Sozialismus war meine Lebensaufgabe, und spätestens, als ich den Kommunisten beigetreten war, stellte ich mein Leben bewusst in die Tradition der revolutionären Arbeiterbewegung.

Inhalte aus dieser Zeit:

Irgendwann war mir klar, dass ich einen Brotberuf anstreben sollte. Und da Kommunisten ein pädagogisches Sendungsbewusstsein haben, fiel mir bald die Schule wieder ein. Und wenn es schon einige SEWler im Schuldienst gab, warum sollte ich da nicht meinen Platz finden?

Die Philosophie blieb mir insofern erhalten, als ich ja im Lehramtsstudium ohnehin Zusatzfächer belegen musste.

Lehramtsstudium

Zum Sommersemester 1986 wechselte ich wieder an die TU-Berlin, um für das Lehramt zu studieren. Ich wollte Grundschullehrer werden, so dass ich ich mich für das Lehramt mit einem Fach einschrieb. Aber in der Regel studierten Lehrer und Studienräte zwei Fächer. Da es in den 80er Jahren im damaligen West-Berlin noch das Fach „Technisch-naturwissenschaftlicher Unterricht” (TNU) gab und da ich fachlich interessiert war, wählte ich Physik als Fach.

Das Lehramtstudium umfasste bei mir als Lehrer mit einem Fach:
das Fach Physik,
die Fachdidaktik,
Grundschulpädagogik,
Unterrichtspraktika,
Allgemeine Didaktik,
Erziehungswissenschaft,
das Wahlfach Philosophie.

Aus Interesse belegte ich an der TU einen Latein-Kurs für Historiker.

Physik-Studium

Mein Physik-Studium war ein Weg, der Höhen und Tiefen hatte: Das Grundstudium fiel mir schwer, weil ich oft den Wald vor lauter Bäumen nicht sah. Im Hauptstudium dann konnte ich viele Fachgebiete besser überblicken, und das Fach fing an, mir Spaß zu machen.

Verweise
Weitere Themen Links zu anderen Seiten
Wissenschaftliche Hausarbeit DPG
Physik Journal

Mein Eintritt in die DPG (Deutsche Physikalische Gesellschaft) war ein Schritt aus Überzeugung.

Fachdidaktik

Mein wichtigster Professor in dieser Zeit war Konrad Schmidt-Wolbrandt. Gott hab ihn selig! Er lehrte die fachdidaktischen Methoden, die damals gängig waren und sicher heute noch sind. Anhand seines Skriptes bereitete ich mich damals auf die Prüfung vor. Herrn Schmidt-Wolbrandt habe ich in guter Erinnerung.

Ein anderer wichtiger Ort waren Fachkolloquien, die ich einige Semester regelmäßig und mit Gewinn besuchte. Ein Assistent, Heinz-Gerd  Brüning, brachte einen Packen Schulbücher mit, und zu einem Themenkreis, den wir uns ausgesucht hatten, suchte sich jeder von uns ein Experiment oder einen Effekt raus, in den er sich einige Minuten einlas. Dann stellte jeder seines in einem Kurzreferat vor. Vieles konnte da geklärt, manche unterdrückte Frage endlich beantwortet werden.

Grundschulpädagogik

In der Grundschule hatte ich die Lernbereichsschwerpunkte Deutsch und Mathematik. Außerdem war ein Seminar im Schriftspracherwerb obligatorisch.

Unterrichtspraktika

Als Lehramtanwärter musste ich drei Praktika machen: ein Orientierungspraktikum und zwei Unterrichtspraktika.

Das Orientierungspraktikum machte ich an der Grundschule am Fliederbusch in Berlin-Rudow. Sinn und Zweck war es, den Schulbetrieb zu beobachten. Daneben aber übte ich mich schnell in der Lehrer-Rolle. Es gefiel mir dort so gut, dass ich nach dem Praktikum einmal die Woche in diese Schule ging. So schien ich schon bald zum Stammpersonal zu gehören, was leider real nie der Fall war. Das das nicht gut war, habe ich erst spät begriffen.

Die Unterrichtspraktika machte ich an einer Grundschule in Spandau und an der Hector-Peterson-Oberschule in Kreuzberg. In Berlin-Spandau (nicht Spandau bei Berlin, wie die Spandauer immer sagen: denn das wäre der Bausubstanz damals nicht gut bekommen) widmete ich mich dem Lernbereichsschwerpunkt Deutsch. An der Peterson-Oberschule machte ich eine Unterrichtseinheit zur Optik.

Allgemeine Didaktik

Dieser Studienschwerpunkt stand für mich ganz unter dem Stern der „System-theoretischen Didaktik”. Heute denke ich, dass die TU-Protagonisten dieser Denkschule ein Sektendasein gelebt haben. Und als SEWler war ich prädestiniert dafür, dieser Sekte ebenfalls anzugehören. Eine praktische Hilfe war mir das kybernetische Zeug aber kaum.

Erziehungswissenschaft

Mein Schwerpunkt war die Geschichte der Volksschule bei Karl-Adolf Noack.

Wahlfach Philosophie

Die Wahl dieses Faches hatte den pragmatischen Grund, das ich an vergangene Studien anknüpfen und auch einige Scheine einreichen konnte. Ein anderer Grund war, dass dieses Fach meinen intellektuellen Neigungen am nächsten kam. Meine Hegel-Studien konnte ich in eine Seminararbeit münden lassen, aber auch meine Beschäftigung mit der lateinischen Sprache würde ich dazu rechnen. Daneben belegte ich Kurse in Logik.

Staatsexamen

Das WLPA oder auch: „Wilaprü” war das große Feindbild von uns LehramtsstudentInnen, obwohl wir selbst ja auf einen Beruf zusteuerten, der das Benoten von Heranwachsenden zum täglichen Brot machen würde. Das Kürzel stand für das „Wissenschaftliche Landesprüfungsamt”, das die Endstation unserer Bemühungen sein würde. Wir schimpften auf dieses Amt, obwohl die meisten von uns im späteren Lehrerdasein kaum gerechter und weniger neurotisch würden agieren werden. Es ist das größte Gebrechen des Lehrerberufes, dass die meisten ihrer Akteure nie richtig erwachsen sein werden.

Aber an einem Punkt hatten wir Lehramtsanwärter schon recht: Das Amtsgebäude in der Kantstraße war eine Schande. Schimpf und Fluch den Architekten, die diesen Bau zu verantworten hatten! Das Geld war ihre Arbeit nicht wert. Zum Glück existiert dieser Bau nicht mehr.

Ich erinnere mich an an zwei Klausuren und drei mündliche Prüfungen. Meine wichtigste Prüfungsleistung war die wissenschaftlich Hausarbeit. An dieser Stelle möchte ich einen Namen hervorheben:

Dr. Alexander Menzel

Er war damals mein Institutskollege und opferte einen Arbeitstag, um mir beim abschließenden Ausdrucken der Arbeit zu helfen. Ich hatte Panik bekommen, weil meiner Einschätzung nach nichts fertig war. Mit der Bemerkung, ich müsse dokumentieren, überhaupt etwas gemacht zu haben, forderte er mich auf, alles seitenweise auszudrucken. Während ich seine Korrekturen einarbeitete, nahm er sich die folgende Seite vor.
Die Arbeit wurde mit Eins bewertet.

Wenn ich richtig recherchiert habe, konnte Alex seine akademische Laufbahn fortsetzen. Und ich wünsche ihm von Herzen, dass er beruflich und privat die Erfüllung im Leben findet. Menschen wie er sind ein Segen.


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